Gewerbeanmeldungen

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Neugründungen in Deutschland im Vergleich
Normaljahr 2019 vs. Pandemisches 2020

Seit März 2020 leben wir auf der ganzen Welt mit dem Corona-Virus. Die Pandemie hat die vergangenen Monate geprägt und unser Leben in Deutschland in fast allen Bereichen stark beeinflusst und vor allem eingeschränkt. Unser Alltag war ruhig gestellt; seit mehr als einem Jahr liegen ganze Branchen und Wirtschaftszweige brach. Aber ist diese Zeit wirklich als Phase des Stillstands anzusehen? Wir haben die Zahl der Gewerbeneugründungen von Januar 2019 bis April 2021 mal unter die Lupe genommen.

Im Jahr 2019, also ohne Corona, wurden insgesamt 550.565 neue Gewerbe angemeldet. Im pandemischen 2020 waren es nur noch 542.155. Ein Minus von 1,5%. Im Januar 2019 können wir rund 57.400 neue Gewerbe verschiedener Rechtsformen verzeichnen. Tiefpunkt des Jahres 2019 war im Juni 2019 mit nur rund 40.000 Neuanmeldungen, im Dezember sank die Zahl auf rund 37.300 Neugründungen.

Zum Neustart des Jahres 2020 wurden hingegen wieder rund 60.000 neue Gewerbe angemeldet, das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr und der typische Anstieg zu Jahresbeginn. In den folgenden Monaten – also während der ersten Zeit des Lockdowns – beobachten wir einen rasanten Abstieg in den Gewerbeanmeldungen insgesamt. Dieser findet schon im April 2020 mit nur rund 33.000 Gründungen, also knapp halb so vielen Neuanmeldungen wie im Januar, seinen Tiefpunkt. Zu der Zeit stand das Leben in Deutschland tatsächlich gefühlt komplett still. Bis zur Jahresmitte im Juli erholt sich die Zahl auf fast 50.000 Neugründungen, im Dezember sind es mit rund 38.600 wieder ähnlich viele wie im Vorjahr.

GmbHs

Über die verschiedenen Rechtsformen hinweg orientieren sich die Neuanmeldungen in 2019 und 2020 insgesamt an den Gesamtgründungen. Die Anmeldung neuer GmbHs hat sich im Laufe des Jahres 2020 bis zum Jahresende wieder stabilisiert: Waren es im Januar 5.900 neue GmbHs, lag der Tiefpunkt im April und Mai auf nur rund 4.000 Anmeldungen. Hier ist im weiteren Jahresverlauf der September mit knapp über 5.000 Neugründungen der beste Monat. Bis zum Jahresende schwankt das Niveau der neu gegründeten GmbHs zwischen 4.500 und 5.000. Bemerkenswert: im März 2021 gab es schon 6.500 neu gegründete GmbHs.

AGs, GbR und UG

Sehen wir uns die Aktiengesellschaften (AGs) an. Im letzten Quartal 2019 fällt auf, dass die Zahl der neu gegründeten AGs mit 137 ihren Höhepunkt im November erreicht. Im folgenden Coronajahr sind es im gleichen Monat nur 69 neu gegründete AGs – der Peak zum Jahresende blieb demnach aus. Bei den Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) liegen die Gründungen 2020 ab Mitte des Jahres leicht über den Werten aus 2019; bei haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaften (UG) ist dies schon ab Mai 2020 der Fall.

Vereinsgründungen

Wie sieht es nun bei den Vereinen aus? Im Juli und November 2019 zeigen die Neugründungen hier deutliche Ausschläge nach oben. Sind es im Juli 2019 deutschlandweit 81 und im November 137 neue Vereine, setzt sich der Aufwärtstrend im Folgejahr nicht fort. Im Gegenteil: Seit Dezember 2019 bewegt sich die Zahl der neu gegründeten Vereine konstant auf niedrigem Niveau. Ein Zusammenhang zu Corona ist nicht auszuschließen – gesellschaftliches Engagement war im Pandemiejahr schließlich mit Schwierigkeiten behaftet, die Zurückhaltung macht sich offensichtlich auch hier bemerkbar.

Gründungen nach Nationalität

Wir haben uns auch angesehen, welcher Nationalität Gründer und Gründerinnen in Deutschland angehören. Über die Jahre 2019 bis 2021 ist hier kein großes Delta zu verzeichnen. Den Mammutanteil haben deutsche Staatsangehörige mit 82 bis 87 % der gesamten Neuanmeldungen. Die verbleibenden rund 15 % teilen sich Polen mit ca. 5 % und die Türkei und Rumänien mit jeweils 3 bis 5 %. Schlusslicht sind über diese Jahre hinweg Gründungen von Staatsangehörigen mit italienischer, griechischer und ungarischer Herkunft mit nur je 1 % Anteil an der Gesamtmenge.

Bundesländer im Vergleich

Auf Bundesländer aufgeteilt finden die meisten Gründungen in Nordrhein-Westfalen statt, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. So wurden in NRW in 2019 rund 120.000 neue Gewerbe gemeldet, in 2020 hingegen „nur“ 116.000. In Bayern und Baden-Württemberg auf Platz zwei und drei wurden tatsächlich im Coronajahr 2020 leicht mehr Unternehmen gegründet als 2019: Bayern kann ein Plus von 5.000, Baden-Württemberg von 3.000 Neugründungen verzeichnen. Alle anderen Bundesländer bewegen sich in 2019 und 2020 auf einem kaum veränderten Niveau; Schlusslicht sind Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland und Bremen.

Positive Perspektive für 2021?

Spannend wird es nun im laufenden Jahr 2021. Die Gesamtzahl der Neugründungen ist hier schon in den ersten Monaten im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft angestiegen. Im März 2021 verzeichnen wir rund 58.500 Neugründungen – das sind rund 20.900 mehr als in 2020 mit 37.700 Neuanmeldungen. In 2019, als Corona noch nicht in Sicht war, lag der Wert noch bei rund 50.200 – auch das ist deutlich weniger als im laufenden Jahr. Der Rückschluss liegt nahe, dass einige Gründungsvorhaben von der langen Bank genommen und gestartet werden. Es wäre wünschenswert, dass dieser Aufwärtstrend sich fortsetzt und wir wirtschaftlich auf eine positive Entwicklung blicken können.

Über den Autor

Simon Fritzsche hilft Gründern und Unternehmer seit 2008 auf ihrem Weg in der Selbstständigkeit. Er kennt fast alle Fallstricke und Herausforderungen, die Unternehmensgründungen mit sich bringen und hilft diese zu umschiffen.

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